Mikis Theodorakis

Mikis Theodorakis

Mikis Theodorakis komponierte die viersätzige Rhapsodie für Trompete und Orchester im Jahr 2008 für den Trompeter Otto Sauter. Es ist seine letzte Komposition. Der griechische Komponist hatte bereits in den 1990er Jahren Rhapsodien für Violoncello, Gitarre und Orchester geschrieben.

Die Uraufführung des fast halbstündigen Werkes fand am 9. Oktober 2008 in Köln statt, natürlich mit Otto Sauter an der Trompete. Der Solist sagte in einem Interview über die Komposition: "Während ich an Mikis' neuem Werk arbeite, atme ich den Duft der Zypressen, ich höre das Rauschen der Ägäis, ich spüre Mikis Theodorakis in jedem einzelnen Ton."

Begegnung mit Otto Sauter



Der Komponist und der Trompeter. Zwei Meister ihres Fachs, zwei Createure, zwei Musikverschworene. Wollte man sagen, die beiden seien zwei unterschiedlichen Kulturkreisen entwachsen, wäre das im Hinblick darauf, dass Musik bekanntlich Schwingen verleiht, wohl keine unrichtige Behauptung.



Mikis Theodorakis - lange schon lebende Legende, charismatische Persönlichkeit, verströmte sich seit seiner Kindheit in Melodien. Er hauchte einem außergewöhnlichen Werk Leben ein. Dieser Bestimmung, sich mit Leib und Seele der Musik zu verschreiben, folgte er über Jahrzehnte emphatisch und zugleich mit äußerster Disziplin - mehrmals bekanntlich auf Leben und Tod. Hunderte von Liedern entband er der Tonlosigkeit, aber auch sinfonische Werke, denen großartige Dramatik innewohnt.



Otto Sauter, der begnadete Musiker, wurde vor einigen Jahren von der Musik, aber auch von der Persönlichkeit des Komponisten Theodorakis in Bann gezogen. Er horchte, merkte auf. Und das mag etwas heißen bei einem, dessen feines Gehör schon viel vernommen und voneinander unterschieden hat. Nicht nur der Atem der Theodorakisschen Musik war es, den Sauter als deren Interpret einsog, sondern gleichzeitig überraschte ihn das Phänomen, dass diese Melodien in ihm selbst etwas Ureigenes zu berühren vermochten. Vielleicht wegen des Zaubers jener unverwechselbaren rhythmisierten Emphase.



Der Komponist und der Musiker trafen eine Verabredung zum gemeinsamen Projekt: die Rhapsodie für Trompete. Beide Künstler waren seit dem Augenblick ihrer ersten Unterhaltung davon überzeugt, dass das musikalische Material der Theodorakis-Lieder in kongenialer Weise durch Sauters Trompete zum Klingen gebracht werden wird - durch das, was beider Männer Lebensentwurf zugrunde liegen mag: sich an der Grenze des Wahrnehmbaren zu bewegen, sie zu überschreiten. Emphase zu disziplinieren und im selben Atemzug die Seele der Musik in ihrer Gelöstheit sprechen zu lassen.



Die Rhapsodie im Sinn, machen sich Mikis Theodorakis und Otto Sauter auf den Weg...



I.K.

Mikis Theodorakis

Der unberechenbare Volksheld wird 95

Er ist lebende Legende, Volksheld, eine Ikone der griechischen Kultur: Minis Theodorakis. Heute wird er 95 Jahre alt. Theodorakis ist Komponist, Politiker, Schriftsteller - und vor allem ein Kämpfer für die Freiheit.



Seinen 95. Geburtstag heute feiert Minis Theodorakis in seinem Haus in Athen mit einem kleinen Privat-Konzert auf der Veranda. Der Trompeter Otto Sauter aus Deutschland spielt die Titel-Musik des Films Z - auch eine Melodie für die Ewigkeit - von Minis Theodorakis.



Von Thomas Bormann, ARD-Studio Istanbul

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